Vorteile & Möglichkeiten
Ungeahnte Gestaltungsfreiheit
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In der Entwurfsphase kann durch den Einsatz von Keramikkernen die innere Geometrie eines Gussteiles völlig frei gestaltet werden. Komplizierteste Hinterschneidungen, tiefe Bohrungen, Sacklöcher, enge Schlitze und präzise Gewinde stellen kein Problem dar und können mit hoher Wiederholgenauigkeit und Oberflächengüte kostengünstig realisiert werden.
Selbst komplizierte Bohrungsverläufe und Kanäle können durch den Einsatz von Keramikkernen als Steck- und Klebeverbindungen verwirklicht werden. Dünne Wandstärken bis deutlich unter 1 mm sind je nach Geometrie des Gussteiles möglich.
Produktivitätssteigerungen
Durch den Einsatz von Keramikkernen kann der meist langwierige Trocknungszyklus der Innenräume reduziert werden, da das Kernmaterial im Vergleich zum keramischen Schalenmaterial schneller austrocknet und sich zudem nach erfolgtem Abguss leichter aus den Gussteilen entfernen lässt.
Kosteneinsparungen
Keramikkerne können bei vielen Anwendungen im Feinguss helfen die Ausschussquote zu reduzieren und wirken sich so letztlich positiv auf die Wertschöpfungskette eines Gussteils aus. Ein weiterer positiver Effekt ergibt sich vor allem dann, wenn durch den Keramikkern teure mechanische Nacharbeit reduziert werden kann oder sogar völlig überflüssig wird; dies ist besonders bei schwer zerspanbaren Werkstoffen von entscheidender Bedeutung.
Die Substitution von wasserlöslichen Wachskernen durch keramische Kerne bringt ebenfalls große Vorteile mit sich, die nicht nur technischer Natur sind, sondern sich auch direkt auf der Kostenseite niederschlagen. Die bekannten Nachteile von wasserlöslichen Wachskernen, wie:
- geringe Lagerstabilität und aufwändige Herstellung
- geringe Maßstabilität im Gießprozess
- zeitaufwändiges Einbringen der Schalenkeramik bei komplizierten Innengeometrien
- langwierige Trocknung der innenliegenden Schalenkeramik
- schwierige Entfernung der Schalenkeramik aus dem erkalteten Gussteil
- geringere Oberflächengüten
können durch den Einsatz von keramischen Kernen vermieden werden. Laut Kundenauskunft ist jedoch der wesentliche Vorteil einer Substitution, die deutlich geringer Ausschussquote bei den jeweiligen Projekten im Vergleich zum wasserlöslichen Wachskern. Es ist unser erklärtes Ziel, hier weiter Überzeugungsarbeit zu leisten.
Umweltaspekte
Ein bedeutender Schritt in unserer technischen Entwicklung ist die Spezialkeramik Typ V 209. Durch deren Zusammensetzung erleichtern wir die Entfernung der Kerne aus den Gussteilen wesentlich. Diese Keramik wurde speziell für Aluminiumfeinguss entwickelt, setzt sich aber auch zunehmend für Projekte im Stahlfeinguss durch. Der besondere Vorteil: Der Feingießer kann auf das umweltbelastende und entsorgungstechnisch teure Entfernen der Kerne im chemischen Ätznatronbad verzichten. Die Kerne werden durch den Einsatz eines Hochdruck-Wasserstrahls oder anderer Strahltechniken aus den Gussteilen in kurzer Zeit „herausgeschossen“. Der Einsatz dieser Keramik Typ V 209 muss bei Anwendungen im Stahlfeinguss im Einzelfall mit dem Kunden abgeklärt werden.